Liebe Leser,
Niklas Kaul vom USC Mainz ist Weltmeister im Zehnkampf. Herzlichen Glückwunsch dazu. Wer hat nicht in der letzten Woche am Bildschirm mitgefiebert und die Sensation erlebt. Seitdem ist für Niklas nichts mehr wie es vorher war. Hetze von einem Termin zum nächsten, hier ein Interview und hier ins Sportstudio.
Auch in den sozialen Medien ist einiges los gewesen. Viele hundert Glückwünsche kamen sicherlich bei ihm an. Vereinzelt konnte man aber auch die Bewunderung lesen, dass aufgrund der schlechten Voraussetzungen in Mainz er so weit kommen konnte.
Da wurde von einer schlechten Halle gesprochen. Ja, diese unterliegt der Uni, bzw. dem Land, und die Stadt hat keine großen Aktien darin. Trotzdem sollten wir darüber sprechen. Er ist Weltmeister geworden, also reicht die Halle – könnte man meinen. So einfach ist es jedoch nicht. Stimmen die Trainingsbedingungen nicht, so ist es eine Frage der Zeit bis eine andere Stadt bessere Möglichkeiten bietet. Und das darf, meiner Meinung nach, nicht passieren. Wir müssen die Möglichkeiten hier verbessern. Der USC hat sich als Athletenschmiede wieder auf den Plan gebracht. Die Stadt Mainz rühmt sich mit Niklas Kaul. Die Uni auch und das Land, Minister Lewentz oder auch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer werden auch irgendwann ein Statement zu den Erfolgen abgeben und sich rühmen was man alles für den Sport getan hat.
Ich gebe nochmals zu bedenken, das die Eltern von Niklas Kaul Ehrenamtlich arbeiten, das Niklas Kaul in einer Halle trainieren muss, die jetzt, sagen wir mal, sehr marode ist. Zudem wo ist nochmal der Olympiastützpunkt Leichtathletik? Jedenfalls nicht da wo er sein sollte: in Mainz.
Es gilt jetzt für alle Parteien, die sich mit dem Ruhm schmücken, dafür zu sorgen, dass Niklas Kaul in seiner gewohnten Umgebung die guten Trainingsmöglichkeiten bekommt, die eines Weltmeisters würdig sind. Und sollte es zwischen der einen oder anderen Partei zu Kommunikationsproblemen kommen, so ist der Stadtsportverband Mainz gerne bereit den runden Tisch auf zu machen.